MCEC: Erweiterung des größten Messe- und Kongresszentrums Australiens

Fallstudie

melbourne center

Autorin: Tamara Stakic

Das Melbourne Convention and Exhibition Centre (MCEC) wird derzeit erweitert, um der sechsmal in Folge zur „lebenswertesten Stadt der Welt“ gekürten Metropole ihren Ruf als Veranstaltungshauptstadt des australischen Kontinents zu sichern. 

Die Erweiterung mit einer Gesamtfläche von 20.000 Quadratmetern beinhaltet auf 9.000 Quadratmetern:

  • Flexible Mehrzweckräume

  • Neue Messehallen

  • Zusätzliche Besprechungsräume

  • Einen Festsaal

  • Ein neues Café und eine Bar

Durch die Erweiterung baut das MCEC seinen Vorsprung als größtes Messe- und Kongresszentrum Australiens mit einer Gesamtgröße von über 70.000 Quadratmetern weiter aus. 

Der Ausbau ist Teil eines umfassenden Erweiterungsvorhabens im Stadtteil South Wharf, zu dem auch das neue Novotel Melbourne South Wharf mit 347 Zimmern und ein mehrstöckiges Parkhaus mit 1.150 Parkplätzen gehören, wobei alle Gebäude voll in die bestehende Infrastruktur integriert sind. Das Parkhaus ist fertiggestellt, und das neue Hotel wurde bereits eröffnet. 

Der Bundesstaat Victoria hat 205 Mio. AUD für die Erweiterung des MCEC bereitgestellt, während die Partner Plenary, Flagship Property Holdings und Vicinity Centres über 150 Mio. AUD in das neue Hotel und das Parkhaus investiert haben.

Der Stahlhersteller Stilcon mit Sitz in Melbourne ist eines von vielen örtlichen Unternehmen, die am Bau mitarbeiten. Stilcon wurde vom Bauträger Probuild mit der Fertigung und Errichtung des gesamten Stahlskeletts für die neue Messehalle, die Tagungsräume und das Parkhaus beauftragt. 

Stilcon zeichnet für den gesamten Stahlbau verantwortlich – von der Herstellung der Stahlkonstruktion über das Biegen und den Anstrich bis hin zum Transport und zur Aufstellung vor Ort. Die Fertigung erfolgt am Standort des Unternehmens im Westen von Melbourne.

Stilcon stellt 85 Meter lange Stahlträger mit einem Gewicht von über 70 Tonnen her. Jeder Träger setzt sich aus acht 21-Meter-Modulen mit einer Höhe von fünf bis zehn Metern zusammen.

Das fertige Produkt besteht aus 4.300 Tonnen Baustahl und kombiniert höchste Festigkeit mit struktureller Integrität und Manövrierbarkeit zur sicheren, stabilen Montage.


Innovativer Ansatz zur Erbringung von Komplettleistungen im Stahlbau

A progressive approach to deliver a complete steelwork package

Zur Verkürzung der Bauzeit und Erhöhung der Sicherheit bei der Arbeit mitten in diesem belebten Geschäftsviertel Melbournes hat Stilcon für die Errichtung des Stahlrahmens des vierstöckigen Parkhauses einen innovativen Ansatz gewählt.

Diese Stahlbaumethode hat sich als extrem zeitsparend erwiesen und erlaubte es den Fassaden- und Betonbauern, ihre Arbeit ungehindert parallel zum Stahlbau auszuführen. Laut dem verantwortlichen Ingenieur von Stilcon vor Ort, Adam Tierney, geht es bei diesem „vertikalen Ansatz“ darum, die Struktur Abschnitt für Abschnitt modular direkt bis zur Gesamthöhe hochzuziehen, statt nacheinander komplette Stockwerke aufeinander zu setzen.

So ermöglicht es Stilcon den anderen Gewerken, an bestimmten Stellen schon frühzeitig mit der vollen Gebäudehöhe arbeiten zu können, während die Stahlbauer noch mit den anderen Abschnitten beschäftigt sind. Durch die modulare Bauweise ergibt sich außerdem ein Sicherheitspuffer zwischen dem Stahlbau und den nachfolgenden Gewerken, wodurch eine grundlegende Gesundheits- und Sicherheitsanforderung erfüllt wird. 

„Die meisten mehrstöckigen Parkhäuser werden in der flachen, horizontalen Bauweise Stockwerk für Stockwerk mit Stahl oder Beton ausgeführt, was die Möglichkeiten für die parallele Arbeit mehrerer Gewerke einschränkt“, so Tierney.

Bei der vertikalen Methode wurde zunächst ein quadratisches Modul mit der vollen Höhe von 13 Metern errichtet und provisorisch lotrecht abgestützt. Mit allen Bauteilen wurde vom untersten Parkdeck (PD) aus begonnen. Am Ende stand ein vier Stockwerke hohes Stahlgerippe. 

Nach der Fertigstellung des ersten Moduls wurde in zwei Richtungen weitergebaut. Der erste fertige Block wurde von Stilcon umgehend an die nachfolgenden Gewerke übergeben.

In diesem Fall wurde erst auf PD 2 und dann auf PD 1 eine Blechverkleidung angebracht. Während der Verkleidung von PD 1 wurde auf PD 2 bereits mit dem Einbau der Armierung begonnen. Anschließend wurde die Betonplatte auf PD 2 gegossen, um eine Sicherheitsebene zwischen dem oberen und dem unteren Gebäudeteil einzuziehen.

Dann wurden Armierung und Beton auf PD1 eingebaut, während gleichzeitig auf PD3 – ausgehend vom fertig betonierten PD2 – die Blechverkleidung angebracht wurde.


Von unten nach oben

From the ground, up

Um die entscheidenden Zeiteinsparungen bei verlässlicher Genauigkeit zu erzielen, arbeitete Stilcon mit Madigan Surveyors zusammen, einem erfahrenen Vermessungsunternehmen, das eine breite Palette von Dienstleistungen für die Bauwirtschaft und ihre Nebengewerbe erbringt. Madigan Surveyors nutzte Lösungen von Geosystems, um alle Anschlüsse präzise zu vermessen – von der Position von Bolzenankern für die Steher in der Bodenplatte über das Nivellement der Bodenplatte bis hin zu horizontalen Verbindungen zu bestehenden Betondecken oder Wänden.

Die Absteckaufgaben für den Anschluss an bestehende Strukturen wurden mit Hightech- Lösungen von Geosystems erledigt, um sicherzustellen, dass sie auf dem Ist-, nicht auf dem Sollzustand basierten. 

Neben einer reinen Bestandsaufnahme ging es dabei nicht zuletzt auch um die Erfassung der neuen Gebäude zu Qualitätssicherungszwecken und zur Dokumentation von Wänden für weitere Bauetappen.

Aufgrund der hohen Beweglichkeit von Stahlbauten wurde Madigan Surveyors zudem mit dem Monitoring des Dachstuhls der großen Messehalle betraut.

Der Dachstuhl wurde während der gesamten Bautätigkeiten überwacht. Das Vermessungsteam erfasste die Verformung der Träger direkt bei der Aufstellung, als sie zum ersten Mal überhaupt ihr eigenes Gewicht tragen mussten. Weitere Messungen wurden durchgeführt, als schrittweise das Gewicht des Dachs, der Trägerverkleidung und der verschiebbaren Trennwände hinzukam.


Einfache Absteckung, Einfache Einrichtung 

Simple layout, easy setup

Stilcon hat kürzlich eine iCON-Roboter- Totalstation erworben, die sich nahtlos in die etablierten Workflows einfügt und gängige Aufgaben am Bau wesentlich beschleunigt. Andreas Caleta, Vermessungsingenieur bei Stilcon, schätzt das neue System für seine hohe Bedienerfreundlichkeit. 

Die einfache, geführte Einrichtung der Leica iCR60 lässt kaum Spielraum für Benutzerfehler und gibt dem Anwender ein hohes Maß an Sicherheit. 

„Die iCON Robotic Totalstation ist eine schnelle, zuverlässige und benutzerfreundliche Abstecklösung, mit der man auch allein absolut produktiv am Bau und bei der Positionierung arbeiten kann“, zieht Caleta Bilanz. 

Reporter 83

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