Je höher der Automatisierungsgrad, desto geringer die Verschwendung

Autor: Burkhard Böckem

Uns allen werden die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend klar. Wenn wir die Erde, wie wir sie kennen, als Lebensraum für künftige Generationen erhalten wollen, müssen wir jetzt entschlossen Maßnahmen zum Schutz der Umwelt setzen. Als Mensch blicke ich mit Sorge in die Zukunft. Aber als Chief Technology Officer von Hexagon bin ich gleichzeitig optimistisch, weil ich glaube, dass sich unsere drängendsten Probleme durch Technologie und Innovation lösen lassen. Viele Technologien zur erheblichen Reduktion von Abfällen und Emissionen existieren bereits, und wir bei Hexagon bemühen uns, sie zunehmend besser verfügbar zu machen und in immer nahtlosere Workflows zu integrieren.

Die Pandemie hat die globale Digitalisierung beschleunigt – das gilt auch für unser Unternehmen. Aufgrund von Reisebeschränkungen und Sicherheitsbestimmungen arbeiten wir nun intern wie extern mit unseren Partnern weltweit vollkommen digital zusammen. Herkömmliche Innovationsprozesse, die verschiedene Prototypen und praktische Tests erfordern, können enorme Ressourcen binden. Beispielsweise stellen Ingenieure in der Regel mehrere Testobjekte her und prüfen diese auf Herz und Nieren. In digitalen Workflows hingegen dienen Computersimulationen zur Analyse und virtuellen Testung der Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Materialien. 2020 haben wir unseren Innovationsprozess einschließlich Tests und Produktionsplanung auf einen vollkommen virtuellen Workflow umgestellt. Ein Team in einem Land hat ein Produkt entwickelt und einen virtuellen Prototypen erstellt, dessen Design dann von einem Team in einem anderen Land getestet wurde.

Nachhaltigkeit ist vom Anfang bis zum Ende des Prozesses ein entscheidender Aspekt. Wir stellen uns immer die Fragen: Wie viel schneller können wir eine Aufgabe ausführen? Wie und wo können wir den Prozess schlanker oder effizienter gestalten? Welche Elemente lassen sich vereinfachen? Dabei kommen wir meist zu dem Ergebnis, dass sich Kundenanforderungen und Nachhaltigkeitsfaktoren überschneiden. Energieeffiziente Werkzeuge und Geräte sind nicht nur umwelt-, sondern auch benutzerfreundlicher, da Batterien und Akkus weniger häufig getauscht bzw. geladen werden müssen. Das Bekenntnis unserer Marke zu hochwertigen, robusten Produkten sichert lange Lebenszyklen, die im Interesse von Kunde und Umwelt gleichermaßen sind. Unsere Schulungs-, Wartungs- und Servicedienstleistungen gewährleisten, dass alle Produkte voll funktionstüchtig sind, und verhindern ein Nachlassen der Genauigkeit, das zu Nacharbeit, Ausschuss und Material- oder Energieverschwendung führen könnte.

Wir ermöglichen unseren Kunden die Analyse ihrer Daten zur Erhöhung ihrer Effizienz, Qualität und Produktivität, damit sie Ressourcen klüger einsetzen und Verschwendung minimieren können. Doch nur wenn die Sammlung und Auswertung von Daten einfach ist, lässt sie sich wirkungsvoll zur Optimierung des Betriebs, Vermeidung unnützer Muster und Entwicklung schlanker Prozesse einsetzen.

Darüber hinaus müssen autonome Systeme und Prozesse den Umgang mit veränderlichen Situationen lernen. In der autonomen Zukunft, die Hexagon anpeilt, werden sich Arbeitsprozesse und komplette Branchen intelligent und eigenständig an Gegebenheiten anpassen. Echtzeitdaten werden autonome, voll optimierte und nachhaltige Workflows unterstützen. Mit seinen Sensor-, Software- und autonomen Lösungen ist Hexagon in einer idealen Position, um diese Autonomie voranzutreiben.

Die Auswirkungen autonomer Prozesse lassen sich am Beispiel Auto gut verdeutlichen. Autonome Fahrzeuge sind energieeffizienter als vom Menschen gesteuerte. Selbstfahrende Autos können Staus und damit den Leerlauf von Motoren reduzieren. Tatsächlich hat eine Studie gezeigt, dass sich schon ein einziges Fahrzeug mit autonomer Geschwindigkeitsregelung positiv auf den Verkehrsfluss auswirken kann. Forscher haben demonstriert, dass selbstfahrende Autos den Treibstoffverbrauch von Fahrzeugen in ihrem Windschatten um 40 % reduzieren können. Schon heute profitieren viele Bereiche von einer datengetriebenen Autonomie, und der Trend hält an. Die Folge sind sauberere fossile Brennstoffe, effizientere Erzeugung erneuerbarer Energien, sicherere Abbauvorgänge im Bergbau, schlankere Fertigungsvorgänge, intelligentere Gebäude und lebenswertere Städte.

Wir sehen uns weiterhin als Pionier für autonome Innovationen und bemühen uns um ihre Demokratisierung. Technologien wie das Leica BLK-Lösungsportfolio oder unsere HxDR-Plattform sind äußerst benutzerfreundlich und erlauben es einem großen Kreis von Branchen und Anwendern, vom Nutzen der Digitalisierung und Autonomie zu profitieren.

Es ist spannend, sich erst auszumalen und später miterleben zu dürfen, wie die Kombination aus voll digitalisierten Prozessen und künstlicher Intelligenz (AI) neue Möglichkeiten eröffnet. Mittels Deep Learning können neue Erkenntnisse aus Daten gezogen werden, die Lösungen und Anwendungen unterstützen, die wir uns derzeit noch kaum vorstellen können. AI hat bereits unsere Art der Maschinenvisualisierung und Bildauswertung revolutioniert. Die Verbindung von AI mit Simultaneous Localisation and Mapping und der eigenständigen Navigation mit smarten Sensoren in Kombination mit Edge Computing erlaubt neue Robotikanwendungen und wird weiteres Autonomiepotenzial freisetzen.

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